Dienstag, 25. Mai 2010

Freibad-Philosophie

Heute war ein wunderbarer Sommertag. Und so beschloss ich, den Abend nicht mit trüben Gedanken ob der erst kürzlich zerbrochenen Partnerschaft oder mit Gedanken an den morgigen Arbeitstag zu verbringen. Nein, stattdessen wollte ich lieber ein paar Bahnen im örtlichen Freibad ziehen. Die Bahn hin... und her.... hin... her... das Montone ist oft richtig entspannend, die Gedanken können im Leerlauf mit durchs Wasser ziehen.
Heute hatte ich leider nicht mit den Pfingstferien gerechnet und auch nicht damit, dass sehr viele Menschen es schon für warm genug halten, ins Freibad zu gehen. Also war auch eine gute Stunde vor Schließung des Bades noch einiges los im Becken. Überwiegend Familien mit Kindern. Na klasse, dachte ich mir im ersten Moment. Jetzt bloß nicht über Partnerschaft nachdenken! Ich schnappte mir eine der Bahnen im hinteren Teil des Beckens. Dort fiel schon der Schatten der schönen, großen Bäume über einen Großteil des Wassers; deshalb war es hier auch schon nicht mehr so voller lustig-heiterer Familienknäuel, welche die Bahn für monotones auf-und-ab-Schwimmen versperrten.
Ich zog also meine Bahnen und merkte irgendwann, dass ich beim "hin" schwimmen (Richtung Familien) immer in den belebte, chaotischen, sonnigen Teil und beim "her" schwimmen in den schier verlassenen, schattigen, geordneten Teil geriet. Ich war kurz davor, letzteren zu bevorzugen.... ich bin ohnehin nicht so der Sonnenmensch und geordnet ist auch meist besser als das Chaos. Doch hat die Sonne oder das Belebtsein auch seine schönen Seiten. Beide Seiten, die "hin"- und die "her"-Seite im Leben zu haben, das ist die Kunst und die Ausgewogenheit. Dachte ich - und schwamm noch einige Bahnen.